Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie der Herzinfarkt, Schlaganfall und Bluthochdruck sind in Deutschland nach wie vor die Todesursache Nummer eins – und Männer sind davon überproportional und oft in jüngeren Jahren betroffen. Während die biologischen Grundlagen hierfür komplex sind, liegen die Hauptursachen oft in einem Lebensstil, der traditionell männlich geprägte Risikofaktoren begünstigt. Ein aktiver und bewusster Präventionsansatz ist daher der mächtigste Hebel, den Männer in der Hand haben, um ihre Herzgesundheit langfristig zu schützen.
Zu den zentralen Risikofaktoren zählt der Bluthochdruck (Hypertonie), der oft als “stiller Killer” bezeichnet wird, da er lange keine Symptome verursacht. Unbehandelt schädigt er die Gefäßwände und erhöht das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erheblich. Ebenso gefährlich sind erhöhte Cholesterinwerte, insbesondere ein hohes LDL-Cholesterin (“schlechtes Cholesterin”), das sich in den Arterien ablagert und zu Arteriosklerose (“Arterienverkalkung”) führt. Ein weiterer wesentlicher Faktor ist das Rauchen, das die Gefäße direkt schädigt und die Blutgerinnung fördert.
Der Lebensstil spielt eine entscheidende Rolle. Eine unausgewogene Ernährung, die reich an gesättigten Fetten, Salz und Zucker ist, trägt direkt zu Übergewicht, Bluthochdruck und schlechten Blutfettwerten bei. Chronischer Stress, dem Männer im Berufsleben oft stark ausgesetzt sind und den sie seltener durch Gespräche kompensieren, führt zur Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol, die ebenfalls den Blutdruck und Blutzuckerspiegel erhöhen. Mangelnde Bewegung verschärft all diese Faktoren zusätzlich.
Die Prävention liegt genau in der Umkehrung dieser Punkte. Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt eine mediterrane Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukten, Fisch und gesunden Fetten wie Olivenöl. Regelmäßige Ausdauerbewegung von mindestens 30 Minuten an fünf Tagen pro Woche – sei es Laufen, Radfahren oder Schwimmen – stärkt das Herz, senkt den Blutdruck und hilft beim Gewichtsmanagement. Der konsequente Verzicht auf das Rauchen ist die wirksamste Einzelmaßnahme zur Reduzierung des Herz-Kreislauf-Risikos.
Ebenso wichtig sind regelmäßige medizinische Vorsorgeuntersuchungen. Ab dem 35. Lebensjahr haben gesetzlich Versicherte in Deutschland alle drei Jahre Anspruch auf den “Gesundheits-Check-up”. Bei dieser Untersuchung werden unter anderem der Blutdruck gemessen, der Blutzucker- und Cholesterinspiegel bestimmt und der Urin untersucht. Dieser Check-up bietet eine hervorragende Gelegenheit, Risikofaktoren frühzeitig zu erkennen und gemeinsam mit dem Arzt eine Strategie zu entwickeln. Die Verantwortung für die eigene Herzgesundheit zu übernehmen, ist keine Frage des Alters, sondern eine Entscheidung für ein längeres und gesünderes Leben.
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